Papier 80 vs. 90/100 g/m²: Lesbarkeit, Durchscheinen & Welle

Papier 80 vs. 90/100 g/m²: Lesbarkeit, Durchscheinen & Welle

Beim Papierkauf begegnet man häufig der Angabe „g/m²“. Aber was bedeutet das eigentlich, und wie schwer ist ein einzelnes Blatt Papier? Hier erfahren Sie die Grundlagen, Praxisnutzen und Tipps zur richtigen Papierwahl für Büro, Versand und Präsentationen.

Was bedeutet g/m²?

„g/m²“ beschreibt die Flächenmasse eines Papiers – also das Gewicht pro Quadratmeter. Da ein A4-Blatt genau 1/16 m² groß ist, lässt sich das Gewicht eines einzelnen Blattes leicht berechnen:

Formel: Gewicht A4-Blatt = g/m² × 1/16

  • 80 g/m² → ca. 5,0 g pro Blatt
  • 90 g/m² → ca. 5,6 g pro Blatt
  • 100 g/m² → ca. 6,25 g pro Blatt

Praxisnutzen: Für Versand/Porto oder Broschüren lässt sich so das Gesamtgewicht schnell überschlagen (Seitenzahl × Blattgewicht + Umschlag).

Lesbarkeit & Anfassgefühl (Haptik)

  • Schriftbild: Auf 90/100 g/m² wirken Konturen ruhiger und satter, besonders bei kleinen Schriften und feinen Linien.
  • Haptik/Wertigkeit: Schwereres Papier fühlt sich stabiler und hochwertiger an – ideal für Rechnungen, Bewerbungen und Angebote.
  • Grafiken: Weniger „Wellen“ und sauberere Flächen, besonders bei hoher Flächendeckung mit Tinte oder Toner.

Durchscheinen & Duplexdruck

  • 80 g/m²: Rückseitige Inhalte können durchscheinen, gerade bei kräftigen Grafiken.
  • 90 g/m²: Spürbar weniger Durchscheinen – besser für beidseitigen Druck.
  • 100 g/m²: Sehr gute Opazität, Duplex wirkt professionell.

Tipp: Für beidseitige Dokumente mit Grafiken (z. B. Handouts, Präsentationen) mindestens 90 g/m² wählen.

Kosten: Wie groß ist der Aufpreis?

  • 90 g/m² liegt typischerweise 10–25 % über 80 g/m².
  • 100 g/m² liegt oft 25–50 % über 80 g/m².

In Kosten pro Seite gedacht bleibt der Aufpreis meist im Cent-Bereich – der Qualitätsgewinn ist jedoch deutlich.

Faustregel: Wenn Außenwirkung wichtig ist (Kundenbriefe, Angebote), lohnt sich 90 g/m². Für Premium-Anlässe wie Exposés oder Verträge empfiehlt sich 100 g/m².

Geräteverträglichkeit (Laser vs. Tinte)

  • Laserdrucker: Im Treiber „Schweres Papier“ oder „Briefpapier“ wählen → langsamerer Transport, bessere Fixierung.
  • Tintenstrahler: Sauberere Kanten bei 90/100 g/m². Papierart im Treiber korrekt einstellen, damit die Tintemenge passt.
  • Auto-Duplex: Manche Geräte unterstützen Duplex nur bis ~90 g/m² zuverlässig. Handbuch prüfen.

Einsatzempfehlungen auf einen Blick

Einsatz 80 g/m² 90 g/m² 100 g/m²
Interne Memos/Entwürfe
Standard-Korrespondenz
Kundenbriefe/Angebote
Verträge/Exposés
Handouts (duplex, mit Grafiken)
Archivierung/Langlebigkeit

Umwelt & Logistik

  • Materialeinsatz: Höhere Grammatur = mehr Faserverbrauch → gezielt einsetzen.
  • Transport/Porto: Mehr Gewicht erhöht Versandkosten, besonders bei hohen Auflagen.
  • Effizienz: Hochwertiges 90/100 g/m² kann durch besseren Duplexdruck Papier sparen.

Entscheidungshilfe (Checkliste)

  • Duplex geplant? → mind. 90 g/m²
  • Außenwirkung wichtig? → 90/100 g/m²
  • Hohe Auflage/Interner Gebrauch? → 80 g/m²
  • Gerätespezifikation geprüft? (max. Grammatur & Duplex)
  • Treiber richtig eingestellt? (Medientyp/Papierart)

Mini-Rechenhilfe: Papierkosten pro Seite

Formel: Packungspreis ÷ Blattanzahl

Beispiel: 500-Blatt-Packung. Wenn 90 g/m² 15 % teurer ist als 80 g/m², sind das nur wenige Zehntel Cent pro Seite – oft den Qualitätsgewinn wert.

Fazit

Für Alltagsdruck bleibt 80 g/m² der Preis-Leistungs-Sieger. Wo Lesbarkeit, Durchscheinen und Eindruck zählen, ist 90 g/m² der Sweet Spot. 100 g/m² liefert Premium-Haptik für wichtige Dokumente – vorausgesetzt, Drucker und Einstellungen passen.

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