Drucker sind in fast jedem Unternehmen unverzichtbar. Doch viele KMU (kleine und mittlere Unternehmen) unterschätzen das Risiko: Ein moderner Netzwerkdrucker ist heute ein vollwertiges IT-Gerät mit eigener Software, Speicher und Schnittstellen – und damit ein potenzielles Einfallstor für Cyberangriffe. In diesem Artikel zeigen wir, warum Drucker ein IT-Risiko darstellen können und wie Sie Ihre Druckumgebung absichern.
Warum Drucker ein IT-Sicherheitsrisiko sind
- Netzwerkzugang: Drucker sind meist dauerhaft mit dem Unternehmensnetzwerk verbunden.
- Speicherung von Daten: Viele Geräte speichern Druckaufträge temporär oder dauerhaft.
- Schwachstellen in der Firmware: Drucker ohne regelmäßige Updates können von Hackern missbraucht werden.
- Unkontrollierter Zugriff: Gedruckte Dokumente bleiben oft im Ausgabefach liegen.
Beispiel: Unverschlüsselte Druckdaten können im Netzwerk abgefangen werden – sensible Informationen wie Verträge oder Kundendaten sind dadurch gefährdet.
Typische Angriffsszenarien
- Abfangen von Druckdaten: Über Sniffing im Netzwerk können vertrauliche Daten ausgelesen werden.
- Missbrauch des Druckers als Einfallstor: Hacker nutzen Drucker, um ins interne Firmennetzwerk vorzudringen.
- Manipulation der Firmware: Schadsoftware kann über unsichere Updates oder offene Ports eingespielt werden.
- Social Engineering: Dokumente im Ausgabefach werden von Unbefugten mitgenommen.
Sichere Druckumgebungen für KMU
Technische Maßnahmen
- Regelmäßige Firmware-Updates einspielen
- Verschlüsselte Verbindungen (z. B. IPPS oder VPN) nutzen
- Netzwerkzugriffe einschränken (z. B. Firewall-Regeln, VLANs)
- Sichere Authentifizierung (PIN, Karte, Mitarbeiter-Login) aktivieren
Organisatorische Maßnahmen
- Follow-Me-Printing: Ausdrucke werden erst nach Anmeldung am Gerät freigegeben.
- Richtlinien für Druckaufträge: sensible Dokumente sofort abholen.
- Monitoring & Protokollierung: Druckaktivitäten regelmäßig überwachen.
Beispiel: Unsichere vs. sichere Druckumgebung
Aspekt | Unsicher | Sicher |
---|---|---|
Druckdaten | Unverschlüsselt im Netzwerk | Über SSL/IPPS verschlüsselt |
Zugriff | Jeder kann Aufträge starten | Authentifizierung am Gerät |
Firmware | Keine Updates | Regelmäßige Updates & Monitoring |
Dokumente | Liegen frei im Ausgabefach | Follow-Me-Printing mit PIN/Karte |
Fazit: Drucker gehören ins IT-Sicherheitskonzept
Für KMU ist es entscheidend, Drucker nicht als einfache Bürogeräte zu betrachten, sondern als Teil der IT-Infrastruktur. Wer Updates einspielt, sichere Zugriffe einrichtet und organisatorische Maßnahmen etabliert, reduziert das Risiko erheblich. So bleiben Ihre Daten geschützt – auch am Drucker.